Die moderne Kreditkarten-Funktechnik NFC sollte Verbrauchern das Einkaufen erleichtern. Jetzt stehen Mastercard und Visa unter Beschuss. Anstelle von Erleichterung gibt es verheerende Sicherheitsprobleme.

Das ZDF-Nachrichtenmagazin „Report München“ konnte eindrucksvoll demonstrieren, was viele Verbraucher lange befürchtet haben. Die hochgelobte Kreditkarten-Funktechnik NFC hat das Ziel, den Einkauf bequemer zu machen, weit verfehlt und bietet stattdessen große Sicherheitslücken. So konnte ein erfahrener Sicherheitsexperte aus einem Abstand von gerade einmal vier Zentimetern sämtliche Kreditkartendaten eines Fremden, nur mithilfe des Handys auslesen. Zu den ausgelesenen Daten zählten vor allem die Kreditkartennummer und das Ablaufdatum.
MasterCard und Visa: Sicherheitsnummer nicht betroffen
Sowohl das Unternehmen Mastercard als auch Visa nahmen die Kritik an und gaben die Sicherheitslücke zu. Allerdings versuchten beide Unternehmen, die Verbraucher zu beruhigen. Laut ersten Angaben soll es nicht möglich sein, die dreistellige Sicherheitsnummer der Kreditkarten auszulesen. In Anbetracht der Tatsache, dass zahlreiche Online-Händler diesen Sicherheitscode gar nicht abfragen, ist dieser Umstand jedoch nicht gerade besänftigend.
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Wie dem Sprecher des Unternehmens Mastercard entnommen werden kann, nutzen alleine in Deutschland mehr als 1,2 Millionen Mastercard-Kunden die modernen Funkkarten. Bislang sollen keine Probleme bekannt geworden sein. Markus Fleck, Verbraucherschutzzentrale Nordrhein-Westfalen, sieht das allerdings etwas anders. Er fordert eine sofortige Aufklärung der Bürger und eine Verschlüsselung der Daten.
Ihre Daten: Durch Ihre Hosentasche aufs Smartphone
Ziel war es, den Verbrauchern eine leicht zu bedienende Möglichkeit der bargeldlosen Zahlung an die Hand zu geben. Die mit der Funktechnik NFC ausgestatteten Karten müssen zum Bezahlen nicht einmal aus der Geldbörse gezogen werden. Es genügt, die Geldbörse, in welcher sich die Kreditkarte befindet, über ein Funklesegerät zu halten. Dem Sicherheitsexperten im ZDF-Magazin gelang dieser Schritt schnell und einfach mit seinem Smartphone. Es wäre durchaus denkbar, dass Kriminelle sich in überfüllten Räumen, Bussen oder Zügen organisieren, um entsprechende Daten auszulesen.
Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit, mit den gewonnenen Daten über Online-Händler einzukaufen. Denn noch immer lassen sich Online-Shops finden, in welchen die dreistellige Sicherheitsnummer der Kreditkarte nicht abgefragt wird. Wie Mastercard jedoch zu Wort gab, sollen solche Händler für die entstandenen Schäden haften.
Was Sie jetzt tun sollten
Wenn auch Sie im Besitz von einer Mastercard oder Visa Karte sind und sich nicht ganz sicher sind, ob Ihre Kreditkarte über die NFC Technologie verfügt, sollten Sie unbedingt bei Ihrem Kartenanbieter nachfragen. Sofern Ihre Karte mit der Funk-Technik ausgestattet ist, empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle Ihrer Kontoauszüge. Das gilt auch, wenn Sie Ihre Karte lange nicht mehr genutzt haben.
Sollten Sie eine unberechtigte Abbuchung feststellen, müssen Sie sofort mit dem jeweiligen Händler Kontakt aufnehmen und den Schaden melden. Weiterhin sollten Sie Ihre Bank von den Umständen unterrichten und Strafanzeige gegen Unbekannt stellen.