Kontogebühren: Was macht ein Girokonto teuer?

teures Girokonto
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Zahlreiche Banken werben kostenlosen Girokonten oder versichern, dass ihre Kontogebühren ausgesprochen niedrig sind. Oft trügt der schöne Schein jedoch. Was ein Girokonto wirklich teuer macht, wird hier erläutert.

Generelle Regel: Alles, was von der Norm abweicht, wird teuer

Grundsätzlich ist der Trend zu beobachten, dass Banken eine bestimmte Norm definiert haben, wie Kunden mit ihrem Girokonto umzugehen haben. Überweisungen sollen beispielsweise per Online Banking durchgeführt werden.

Als Norm gilt dabei stets das, was für die Banken am wenigsten kostet. Gut sind also all die Vorgänge, die elektronisch und automatisch ablaufen können. Schlecht sind die Prozesse, die den Einsatz von Personal verlangen. Schließlich kosten Mitarbeiter Geld.

Für Kunden gilt deshalb generell die Regel: Alles, was von dieser festgelegten Norm abweicht, führt zu Gebühren – und wird möglicherweise überaus teuer.

Dabei gibt es allerdings ein schwerwiegendes Problem: Viele Banken haben eigentlich kein echtes Interesse daran, dass die Kunden sich an die Norm halten. Sie nutzten die versteckten Kostentreiber, um ihre Verluste auszugleichen, die sich durch die seit Jahren sehr niedrigen Zinsen ergeben haben. Die Finanzinstitute kommunizieren deshalb nicht transparent, was teuer werden kann. Im folgenden werden mögliche Gefahrenstellen zusammengefasst.

Online Banking: Falsches TAN-Verfahren verursacht Kosten

Wie oben erwähnt sollen Kunden Online Banking nutzen, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Dass es damit aber nicht getan ist, hat die 1822direkt im März 2019 bewiesen. Die Tochter der Frankfurter Sparkasse bietet ein kostenloses Girokonto an. Hier können die Kunden eines von drei TAN-Verfahren wählen. Ursprünglich waren alle kostenlos. Zum Stichmonat wurde das SMS-TAN-Verfahren allerdings gebührenpflichtig, was nicht transparent mitgeteilt wurde. Andere Banken gehen ähnlich vor.

Überweisungen am Schalter kosten extra

Kontogebühren unter der Lupe
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Generell hat sich zudem die Sitte von Filialbanken eingebürgert, zusätzliche Gebühren für Überweisungen am Schalter zu erheben. Diese Geldhäuser verlangen in der Regel ohnehin schon monatliche Entgelte. Die Kosten für die Schalter-Überweisungen kommen dazu. Es wurde in diesem Zusammenhang ermittelt, dass Girokonten auf dem Land besonders kostspielig sind. Anders als in der Stadt können Kunden nicht einfach zu einer anderen Bank gehen, da es keine Auswahl gibt. Diesen Umstand nutzen die Geldhäuser aus.

Nicht-Nutzung führt zu Gebühren

Weit verbreitet ist auch die Praxis, dass die Nicht-Nutzung eines Kontos zu Gebühren führt, Das klassische Modell ist dabei, dass das Konto wirklich nur dann kostenfrei ist, wenn monatlich ein gewisser Mindestbetrag eingeht.

Einige Finanzinstitute verlangen, dass die Gehälter auf das Konto fließen müssen. Selbst bei einigen ohnehin gebührenpflichtigen Bankverbindungen haben sich Finanzinstitute inzwischen dafür entschieden, höhere Entgelte zu erheben, wenn das entsprechende Konto wenig oder gar nicht genutzt wird.

Abhebungen von fremden Automaten sind extrem kostspielig

Schon immer kostet es Strafgebühren, Geld von einem Automaten abzuheben, der nicht zu eigenen Bank gehört. Teilweise waren die Entgelte so hoch, dass es zu einem öffentlichen Aufschrei kam. Die Gebühren sanken deshalb zeitweilig wieder. Inzwischen geht es aber in die Gegenrichtig. Besonders kostspielig können Abhebungen in Fremdwährung und/ oder im Nicht-EU-Ausland werden. Mehr als zehn Euro pro Transaktion sind dabei als Gebühren möglich.

Die EC-Karte ist nicht mehr umsonst

Bargeld ist das liebste Zahlungsmittel der Deutschen. Auf dem zweiten Platz folgt die EC- bzw. Debit-Karte (Giro-, Maestro-Karte). Über Jahre war es klar, dass diese kostenlos ausgegeben wird. Schließlich kann man sich anders kaum am Automaten mit Bargeld eindecken. Einige Banken sind dazu übergangen, für das Plastikbezahlmittel eine Jahresgebühr zu erheben.

Nur eine bestimmte Zahl von Geldabhebungen ist kostenlos

Bei einigen Girokonten haben verschiedene Banken auch die Abhebungen von ihren eigenen Geldautomaten monetarisiert. Kunden dürfen beispielsweise nur drei oder vier Mal pro Monat kostenlos Bargeld vom Konto holen. Die fünfte und jede folgende Abhebung verursacht Gebühren. Die Höhe des Entgelts kann sich zudem danach richten, wie hoch der Betrag ist, der abgehoben wurde.

Fazit: Das Kleingedruckte muss gelesen werden

Nicht alle Banken bauen versteckte Kostentreiber in ihre Girokonto-Tarife ein. Und nicht jedes Geldhaus, das es tut, verwendet alle hier vorgestellten Varianten. Doch tatsächlich sind die Kostentreiber inzwischen derart verbreitet, dass Kunden unbedingt das Kleingedruckte lesen müssen, die ein neues Konto eröffnen möchten. Ansonsten kann es wider Erwarten sehr teuer werden.

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