Studentenkonto

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Viele Banken locken mit besonderen Angeboten für Studenten. Besonders beliebt sind dabei sogenannte Studentenkonten. Diese Girokonten haben, gegenüber den klassischen Modellen, einige Vorteile – insbesondere finanzieller Natur. Günstige bis gar keine Gebühren, Cashback-Programme und gratis Kreditkarten gehören dabei zu die Sonderkonditionen für Studenten.

Warum ein Studentenkonto wählen?

Das Angebot selbst ist nicht überraschend. Studentenkonten schlagen in die identische Kerbe, wie es bereits Azubikonten oder solche für Kinder tun. Die Bank bietet (sehr) günstige Konditionen sowie mitunter Vorteile an anderer Stelle an, im Gegenzug gewinnt sie einen neuen Kunden, der in Zukunft (nach Abschluss des Studiums und Eintritt ins Arbeitsleben) mitunter eine hohe Rentabilität für die Bank erwirtschaftet. Für Banken sind Studentenkonten damit eine Investition in die Zukunft.

Für Studenten sind sie eine Möglichkeit Geld zu sparen. Die allgemeine Funktionsweise dieser unterscheidet sich natürlich nicht im Vergleich zu klassischen Girokonten, die verbesserten Konditionen könnten aber den Ausschlag für die Entscheidung geben. Speziell in der heutigen Zeit, die durch negative Leitzinsen geprägt ist, sind Gebühren bei vielen Konten oder auf einzelne Leistungen nicht mehr auszuschließen. Damit diese nicht auf die oft finanziell schwächer gestellten Studenten fallen, ist das Studentenkonto eine attraktive Option.

Berechtigt für die Eröffnung und die laufende Nutzung sind alle Menschen, die an einer Hochschule studieren. Neben klassischen Universitäten zählen dazu auch die FHs, mitunter noch einzelne Institutionen wie das Berufskolleg. Die exakten Anforderungen an den künftigen Kontoinhaber werden von der Bank festgelegt.

Achtung: Im Regelfall darf ein Studentenkonto als solches geführt werden, wenn die Immatrikulationsbescheinigung noch Gültigkeit besitzt, also aktiv und offiziell eingeschrieben studiert wird. Es ist denkbar, dass Banken separat davon ein Höchstalter festlegen, was aber eine Seltenheit ist. Studenten im hohen Alter sollten sich dennoch vorab informieren, ob die Immatrikulationsbescheinigung wirklich für das Studentenkonto ausreicht, auch wenn man bereits das 30. Lebensalter erreicht hat.

Zu den Konditionen und der Aufstellung eines Studentenkontos

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Eines der wichtigsten Merkmale, welches alle seriösen Studentenkonten am Markt gemein haben, betrifft die Kontoführungsgebühr. In Deutschland erheben einzelne Geldhäuser eine kleine monatliche Gebühr von einigen wenigen Euro, die unabhängig beanspruchter Leistungen für den Erhalt des Kontos gezahlt werden muss. Selbige entfällt bei Studentenkonten komplett. Die, je nach Modell und Bank, etwa zwei bis zehn fälligen Euro pro Monat, können sich Studenten damit also sparen. Das Girokonto bleibt dennoch als solches vollwertig bestehen.

Zugriff auf Online- und Mobile-Banking gelten heute als keine Besonderheit mehr. Beides darf bei einem Studentenkonto ebenfalls erwartet werden. Die Geldhäuser sind sich dem Umstand bewusst, dass es vor allem die jüngere Zielgruppe ist, die dem klassischen Filialbanking häufig schon komplett den Rücken gekehrt hat und stattdessen Überweisungen und Co. selbstständig durchführt. Aus diesem Grund sollten

  • Überweisungen
  • Einrichtung von Daueraufträgen
  • Lastschriften
  • und weitere klassische Transaktionen auf dem Girokonto

von Kosten befreit sein. Es ist denkbar, dass bei beleghaften Überweisungen Kosten anfallen, bei dem Online- und Mobile-Banking sollten diese aber auf keinen Fall erhoben werden. Ebenso stellt die Bank mindestens ein TAN-Verfahren kostenfrei zur Verfügung, welches zur Bestätigung der Überweisungen genutzt wird. Wer ein bestimmtes Verfahren bevorzugt, zum Beispiel über ein TAN-Generator-Gerät, muss aber auch beim Studentenkonto mit Kosten rechnen.

Mit einer Verzinsung des Guthabens, wie das früher noch bei Kinder-/Jugendkonten und auch bei solchen für Azubis und Studenten häufig der Fall war, ist heute pauschal nicht mehr zu rechnen. Guthabenverzinsungen auf Girokonten durch die Bank sind aufgrund des Null- oder gar negativen Leitzinses de facto abgeschafft. Eine Erwartungshaltung dahingehend ist also der aktuellen Situation anzupassen.

Besonderheiten und Leistungen von einem Studentenkonto

Neben jenen, die die Konditionen sowie den Kostenkatalog umfassen, also beispielsweise die Freistellung von Kontoführungsgebühren, gibt es noch andere Besonderheiten. Denkbar sind unter anderem:

  • die Bereitstellung einer kostenlosen Kreditkarte
  • kostenfreie Nutzung von diversen mobile Pay-Diensten (zum Beispiel Apple-Pay)
  • Cashback-Programme mit einer Rückvergütung auf Einkäufe (bei bestimmten Partnern)
  • zusammen mit dem Studentenkonto kostenfrei zur Verfügung gestellte andere Konten
  • ausgewählte Vorteile in der Region, Gewinnspiele oder andere ähnliche Ergänzungen
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Bei jeder dieser einzelnen Leistungen sind Unterschiede denkbar, die bei der Wahl des Studentenkontos berücksichtigt gehören. Die kostenfreie Kreditkarte ist keine Selbstverständlichkeit, wird für Studenten aber mitunter mit einem kleinen Verfügungsrahmen angeboten. Inwiefern die Bonität bei Studenten zur Voraussetzung wird, entscheidet die Bank. Zu beachten ist mit Hinblick auf die Kreditkarte insbesondere, mit welchen Konditionen diese bei einem Einsatz im internationalen beziehungsweise europäischen Ausland ausgestattet ist. Cashback ist zudem auch auf dieser möglich, was dann für gewöhnlich direkt von Visa, Mastercard und deren Partnern gewährt wird.

Cashback-Programme spielen für Studenten, aufgrund der eingeschränkten finanziellen Situation und des dadurch normalerweise reduzierten Konsums, eine weniger große Rolle. Darüber ausgezahltes Cashback kann sich aber mehren und damit das Studentenkonto noch attraktiver gestalten. Ebenso bieten einige große Banken, in Zusammenarbeit mit ihren Partnern, regionale oder bundesweite Vergünstigungen und vergleichbare Benefits an.

Teilweise werben Banken vereinzelt mit besonderen Leistungen, die sich von den markttypischen Konditionen abheben. Denkbar ist das beispielsweise in Form von verbesserten Auslandskonditionen, unter anderem in Form der kostenfreien Bargeldabhebung im Ausland oder speziellen kostenfreien Versicherungen. Für Studenten, die gern reisen oder im Zuge des Studiums im Ausland tätig sind, könnten solche Konditionen zu einem Schlüsselkriterium avancieren.

Es ist weiterhin denkbar, dass die Bank zusätzlich zum Studentenkonto noch andere Konten kostenfrei zur Verfügung stellt, allen voran ein Tagesgeldkonto und/oder ein Depot. Da Girokonten normalerweise nicht verzinst werden, könnten Tages- oder Festgeld zum Parken des überschüssigen Geldes genutzt werden. Selbstredend sollten diese, wenn sie in Verbindung mit dem Studentenkonto offeriert werden, ebenso kostenfrei sein. Kostenlose Depots, die zusammen mit dem Studentenkonto gekoppelt werden, sind interessant für Studenten, die frühzeitig privat Geld anlegen möchten.

Worauf ist bei der Wahl des Kontos besonders zu achten?

Alle im vorherigen Abschnitt genannten Leistungen und Besonderheiten können die Wahl vom Studentenkonto beeinflussen. Bei der Wahl wird also zwischen zwei Bereichen unterschieden:

  • die fest zu erwartenden Vorteile, unter anderem kostenfreie Überweisungen sowie gratis Kontoführung
  • zusätzliche Leistungen, wie unter anderem eine kostenfreie Kreditkarte, Cashback oder weitere gratis Konten

Die individuelle Situation entscheidet demnach maßgeblich, welches Studentenkonto bei welcher Bank die beste Wahl darstellt. Studenten, bei denen die Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch einmal ein Dispo genutzt werden muss, sollten die Konditionen für diesen ebenso in ihre Entscheidung einfließen lassen.

Wer sich häufiger im Ausland bewegt, muss indes den Fokus auf diese Konditionen da richten. Wer direkt jegliches Banking über die ausgewählte Bank abwickeln möchte, schätzt mitunter kostenfreie Depots, Tages- und Festgeldkonten. Unabhängig dieser spezifischen Leistungen sollte das Studentenkonto aber in jedem Fall ohne Kontoführungsgebühr daherkommen und keine Gebühren für Online- und mobile Überweisungen erheben.

Die grundlegenden Voraussetzungen, insbesondere mit Hinblick auf ein mögliches Maximalalter, sind ergänzend zu betrachten. Alle, die aus persönlichen Gründen auf ein dichtes Filialnetz angewiesen sind, sollten das bei ihrer Wahl ebenso berücksichtigen. Sich vorab darüber Gedanken zu machen, was wie häufig und in welcher Form benötigt wird, garantiert bei der Frage für oder gegen ein bestimmtes Studentenkonto die bestmögliche Entscheidung für die Zukunft.

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