Beamte haben auch heute noch einen Sonderstatus wenn es Finanzprodukte geht. Das wird auch bei den Angebote für Girokonten deutlich. Hier genießen Beamte häufig Sonderkonditionen und können sogar auf Netz von (historisch geprägten) Genossenschaftsbanken zurückgreifen.
(Spezielle) Konten für Beamte
Obwohl sich die Girokonto-Konditionen für Beamten in den letzten Jahren an die für normale Angestellte anpassten, gibt es immer noch einige Banken, die sich auf die Kundengewinnung innerhalb dieser Zielgruppe konzentrieren. Dazu zählen vor allem Geldinstitute, die ursprünglich ausschließlich Beamten und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes vorbehalten waren.
Häufig handelt es sich dabei um sogenannte Genossenschaftsbanken, die als Selbsthilfeeinrichtung für Beamte oder Postbedienstete gegründet wurden. In diesen Fällen erwerben Sie gleichzeitig mit der Kontoeröffnung einen Genossenschaftsanteil in Form eines geringen Mitgliedsbeitrags, der jedoch oft ohne eigenes Zutun zu einem ansehnlichen Betrag anwächst.
Warum Beamte bessere Konditionen erhalten
Die bevorzugte Behandlung von Beamte durch bestimmte Geldinstitute liegt vor allem daran, dass diese Banken ursprünglich einen engen Bezug zum öffentlichen Dienst aufwiesen. Sei es, dass es sich in früheren Zeiten um eine reine Genossenschaftsbank, extra für Beamte gegründet, handelte. Oder es sind Banken, welche die Sicherheit, die ein Beamter durch sein spezielles Arbeitsverhältnis mitbringt, schätzten.
Vor allem die hohe Einkommenssicherheit ist heute noch ein wichtiger Faktor, der diese Gruppe zu beliebten Bankkunden macht. Dies gilt vor allem für das Kreditwesen. Um jedoch diese Kundengruppe für sich als zukünftigen Kreditnehmer zu gewinnen, ist die Bindung über ein Girokonto erforderlich bzw. von Vorteil. Ein Grund, warum Beamte bei bestimmten Banken immer noch von (auf den ersten Blick) günstigen Konditionen für ihr Girokonto profitieren.
Die Vorteile und Nachteile
Speziell für Beamte angebotene Girokonten sind zwar oft kostenlos aber auch häufig an Bedingungen geknüpft. Dazu zählen jedoch in der Regel einfach zu erfüllende Bedingungen, wie ein regelmäßigre Geldeingang von wenigen Hundert Euro.
Dies ist einer der wenigen Vorteile eines Girokontos für Beamte. Denn viele Anbieter normaler Girokonten werben zwar mit dem Verzicht auf Kontoführungsgebühren, stellen dafür jedoch hohe und nur schwer erfüllbare Bedingungen wie regelmäßige Zahlungseingänge in Höhe von mindestens 1.000 bis 1.200 Euro monatlich oder mehr, unbefristete Arbeitsverhältnisse und andere Voraussetzungen.
Ein Nachteil von Banken mit speziellen Girokonten für Beamte ist die fehlende flächendeckende Versorgung mit eigenen Geldautomaten. Denn obwohl die Geldbehebung an Automaten eines Partnerverbunds möglich ist, ist die kostenlose Nutzung auf vier bis fünf Behebungen monatlich eingeschränkt. Beheben Sie öfter Bargeld, entstehen für Sie Kosten von einem Euro pro Abhebung und mehr. Im Vergleich dazu bezahlen Sie bei einer bekannten Genossenschaftsbank mit extrem hoher Automatendichte für ein normales Girokonto monatlich ungefähr 3,50 Euro, beheben jedoch Bargeld beliebig oft ohne Zusatzkosten.
Genauso bedeutend sind die berechneten Dispozinsen. Diese bewegen sich bei manchen Anbietern von Girokonten für Beamte auf einem ähnlich hohen Niveau wie bei „normalen“ Konten. Berücksichtigen Sie bei der Entscheidung auf jeden Fall die Konditionen rund um den Dispokredit; auch dann, wenn sie ihn aktuell nicht in Anspruch nehmen.
Onlinebanking bei kleinem Filialnetz
Häufig handelt es sich bei den Anbietern sogenannter Beamten-Konten um regional niedergelassene Genossenschaftsbanken ohne landes- oder bundesweites Filialnetz. Dies erfordert die Bereitschaft des Kunden, die Kontoverwaltung sowie Überweisungen mittels Onlinebanking durchzuführen. Da es sich dabei um beleglose Überweisungen handelt, fallen dabei sehr selten Kosten an.
Sind Sie persönlich kein Freund davon, Ihre Bankgeschäfte online abzuwickeln, ist nur eine Bank mit Filiale in Ihrer Nähe eine Alternative. Dadurch reduziert sich jedoch die Anzahl der wenigen Anbieter mit speziellen Girokonten für Beamte
Wenig Zusatzleistungen aber ein Vertrauensbonus
Abgesehen von der normalen kostenlosen Maestro-Karte zählen Kreditkarten nur bei wenigen Beamten-Banken zum Leistungsspektrum eines Girokontos. Nur wenige Ausnahmen wie eine renommierte Genossenschaftsbank für ehemalige Postbeamte stellt im ersten Jahr eine kostenfreie Kreditkarte zur Verfügung. Übersteigt der jährliche Umsatz 1.500 Euro, wird das Kreditkartenentgelt gutgeschrieben.
Allerdings profitieren Sie als Beamter bei der Kreditvergabe von Ihrem Status. Selbstverständlich erhalten auch Sie kein wahllos zugeteiltes Darlehen. Aber mit dem zuverlässig sicheren Einkommen erhalten Sie einen gewissen Vertrauensbonus, der sich positiv auf die allgemeinen Konditionen auswirkt. Gleichzeitig fällt der Bank in diesem Fall die Kreditzusage leichter als gegenüber anderen Kunden.
Achten Sie auf folgende Kriterien
Obwohl das Angebot des kostenlosen Angebote für Beamte sehr verlockend klingt, kann es durchaus seine versteckten Nachteile haben.
Bevor Sie sich für ein Girokonto entscheiden, prüfen Sie folgende Fakten:
- Voraussetzungen für die kostenfreie Kontoführung
- Wie oft können Sie kostenlos Geld beheben
- Wie hoch sind die Kosten pro Behebung?
- Wie viele Geldautomaten stehen zur Verfügung
- Sind alle genannten Geldautomaten bis zur maximalen Anzahl monatlicher Behebungen kostenlos?
- Wie hoch ist der effektive Zinssatz beim Dispo?
Das richtige Girkonto für jeden Nutzer: | ||
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